SOS – NOTDIENST KIEFERORTHOPÄDIE

Sollten Probleme mit der Zahnspange oder einem anderen kieferorthopädischen Gerät auftreten, melden Sie sich bitte vorab telefonisch bei uns für einen Reparaturtermin an. Treten die Probleme spät abends, am Wochenende oder an Feiertagen auf, beherzigen Sie bitte die folgenden Tipps bis zu Ihrem nächstmöglichen Notfalltermin oder kontaktieren Sie außerhalb unserer Öffnungszeiten in sehr dringenden Fällen den Zahnärztlichen Notdienst.

LOSE ZAHNSPANGEN

Die Zahnspange drückt. Solange die Spange an den Zähnen selbst drückt, ist dies erwünscht und deutet auf die beabsichtigten Zahnbewegungen hin. Sollte die Spange jedoch mit den Draht- oder Kunststoffbestandteilen schmerzhaft auf das Zahnfleisch drücken oder sogar sichtbare Druckstellen verursachen, vereinbaren Sie bitte einen SOS-Termin.

Die Zahnspange ist kapputt. Wenn lediglich ein kleines Stück Kunststoff abgebrochen ist und sich dies beim Tragen nichtunangenehm anfühlt, kann die Spange bis zum nächsten Kontrolltermin weiter normal getragen werden. Wird das Tragen jedoch unangenehm oder ist die Spange so defekt, dass sie nicht mehr weitergetragen werden kann, vereinbaren Sie bitte einen SOS-Termin. Auch wenn ein Draht abgebrochen ist, sollten Sie einen Reparaturtermin vereinbaren.

Die Zahnspange lässt sich nicht mehr richtig einsetzen, schaukelt oder sitzt sehr locker

Das kann verschiedene Gründe haben.

1.) Wenn die Spange eine Dehnschraube hat, die Sie selber aktivieren, und außerdem die Tragedauer nicht richtig eingehalten wird, kann es passieren, dass sich die Zähne noch nicht richtig angepasst haben. In diesem Fall sollten Sie probieren, die Spange einmal entgegen der Pfeilrichtung zurückzudrehen. Sitzt die Spange danach immer noch nicht richtig, wiederholen Sie diesen Vorgang ggf. mehrmals. Bleibt auch das erfolglos, vereinbaren Sie einen SOS-Termin.

2.) Bei wackelnden Milchzähnen oder dem Durchbruch der Folgezähne findet die Spange häufig keinen Halt mehr. Sollte die Spange auch nach dem Milchzahnverlust nicht richtig sitzen, machen Sie einen Termin aus, um die Spange an dieser Stelle ausschleifen zu lassen oder die Drähte fester zu biegen.

3.) Spangen, die Sie nach der eigentlichen Behandlung nachts tragen, damit die Zähne sich nicht wieder verschieben, nennt man Retentionsgeräte. Sollten Sie diese nicht regelmäßig tragen, verschieben sich die Zähne wieder und die Spange passt nicht mehr. Machen Sie in diesem Fall einen Kontrolltermin in unserer Praxis aus.

FESTE ZAHNSPANGEN

Schmerzen oder Druckempfindlichkeit nach dem Einsetzen oder einem Bogenwechsel. Diese treten regelmäßig auf und sind ein Zeichen dafür, dass die Zahnbewegung einsetzt, also dass die Spange ihre Wirkung entfaltet. Wir empfehlen in dieser Zeit nur weiche Kost zu sich zu nehmen und bei starken Schmerzen rezeptfreie Schmerzmittel (z.B. Paracetamol) einzunehmen. Da das Schmerzempfinden und die Dauer der Schmerzen individuell sehr verschieden sind, rufen Sie bei Unsicherheit in unserer Praxis an.

Bracket oder Band (Metallring am Backenzahn) ist locker. In diesem Fall ist eine zeitnahe Wiederbefestigung nötig, da es sonst zu unerwünschten Zahnbewegungen kommen kann. Vereinbaren Sie einen SOS-Termin in unserer Praxis.

Der Bogendraht sticht in die Wangenschleimhaut. Wegen der Bewegung der Zähne entlang des Bogendrahtes passiert es häufig, dass die Drahtenden mit der Zeit hinter dem letzten Zahn überstehen und in die Backe pieksen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme verwenden Sie das von uns mitgegebene Schutzwachs und bedecken mit einer etwa erbsengroßen Menge den überstehenden Draht. Sollten Sie danach keine weiteren Beeinträchtigungen verspüren, kommen Sie einfach zu Ihrem vereinbarten Kontrolltermin, ansonsten melden Sie sich für einen SOS-Termin, um den Draht kürzen zu lassen. Bitte versuchen Sie auf keinen Fall den Bogen selbständig zu kürzen oder abzuschneiden.

Gummis verloren oder kaputt. Bei manchen Bracketsystemen wird der Bogen von einzelnen kleinen Gummis an jedem Bracket festgehalten. Sollte eines davon verloren gehen, kann dies bis zum nächsten Kontrolltermin so verbleiben. Sie brauchen keinen SOS-Termin ausmachen, es sei denn, Sie stellen fest, der betreffende Zahn verschiebt sich. Sollte eine Gummikette kaputt gehen/reißen – das ist eine Reihe miteinander verbundener Einzelgummis über den Brackets – machen Sie jedoch umgehend einen SOS-Termin aus. Gehen die Gummizüge – das sind die Gummis mit den Tiernamen, die Sie selbst einhängen müssen – zur Neige oder geht eines der Befestigungshäkchen kaputt/verloren melden Sie sich ebenfalls so bald wie möglich bei uns in der Praxis.

Zahnlücken entstehen. Dies ist besonders am Behandlungsanfang mit festen Spangen vorübergehend ganz normal. Sie verschwinden im Laufe des Behandlung von allein. Sollten Sie dennoch unsicher sein, rufen Sie uns in unserer Praxis an.

ANDERE SPANGEN

GNE = Gaumennahterweiterungsapparatur

Sollte sich Ihre GNE gelockert haben, vereinbaren Sie bitte umgehend einen SOS-Termin zum Wiedereinsetzen. Speisereste unter dem Gaumenbügel können Sie versuchen, mit Hilfe von Pinzetten, Zahnbürste oder Munddusche zu entfernen. Nehmen Sie aber generell keine faserige Kost zu sich, um dies von vornherein zu verhindern. Durch das Schrauben und die damit verbundene Dehnung des Oberkiefers kann es zu vorübergehender Druckempfindlichkeit der Zähne oder des Gaumens kommen. Dies ist ganz normal.

RETAINER = Haltedraht hinter den Frontzähnen

Sollte sich der Draht gelöst haben, vereinbaren Sie schnellstmöglich einen Termin, um ihn wieder zu fixieren. Sollten Sie noch ein herausnehmbares Retentionsgerät (Spange) haben, können Sie dieses solange nachts tragen, bis der Retainer wieder festgeklebt wurde, um ein Verschieben der Zähne zu verhindern.